Das Privatteam rund um Maik Deusch gewann mit ihrer Renault Zoe souverän die Klassenwertung und belegte einen hervorragenden dritten Gesamtrang. Das Team kann sich ab sofort als aktueller „All Time Champion“ und Weltrekordhalter über 24 Stunden in ihrer Klasse nennen.
Neben dem Teamchef und Fahrer Maik Deusch, griffen Daniel Glowacki, Jürgen Tarneller und Stéphane Stoll ins Steuer.
Zur Veranstaltung:
Am 01. Dezember fand das erste 24 Stunden-Rennen für Elektroautos, der EcoGrandprix statt. Gefahren wurde im Motopark Oschersleben nahe Magdeburg. Es traten über 30 Teams mit ihrem E-Autos gegeneinander an. Sieger wurde jenes Team, das die meisten Runden innerhalb von 24 Stunden fährt.
Es starteten Fahrzeuge von Tesla, Renault, Hyundai, Smart, Nissan, BMW, Opel und Kia, aber auch Exoten wie das dreirädrige Twike. Neben der Action auf der Rennstrecke, konnten die Besucher viele neue E-Autos (a.u. Tesla Model 3 und Jaguar E-Pace) und E-Zweiräder im Fahrerlager besichtigen und probefahren. Der EcoGP wurde per Livestream im Internet übertragen.
Zudem waren TV-Teams von ZDF, MDR und N-TV für Reportagen vor Ort. Neben vielen Amateuren starteten bekannte Motorsportler wie Jutta Kleinschmidt (Siegerin Paris Dakar) und Volker Strycek (DTM und Opel Motorsport-Chef).
Rennbericht:
Zum Start des Rennens belegten sämtliche Teslas aufgrund ihrer hohen Leistung sämtliche vordere Plätze. Da unsere Zoe über bescheidene 92 PS verfügt, konzentrierten wir uns voll und ganz auf eine sparsame und doch flüssige Fahrweise.
Die Strategie bestand darin, durch die optimale Ausnutzung der technischen Rahmenbedingungen unseres Autos die stärkeren E-Autos vor uns im Laufe der 24 Stunden einzuholen.
Durch eine schonende Fahrweise konnten wir uns so Stunde um Stunde weiter vorarbeiten. Die von uns im Vorfeld kalkulierte Strategie von Fahren (Geschwindigkeit und Verbrauch) und Laden (Zeit) ging voll auf. Wir kalkulierten damit, dass wir zur Hälfte des Rennens auf Schlagdistanz zur den großen Autos (Tesla Model S etc.) sein werden. Entgegen unseren Erwartungen gingen viele Autos vor uns zu schnell ins Rennen. Dadurch entluden sich deren Akkus recht schnell und wir konnten bereits nach 3 Stunden die ersten Teslas überholen.
Zum ersten Boxenstop nach 4 Stunden Fahrzeit lagen wir bereits auf dem 10 Gesamtrang. Über das weitere Rennen kristallisierten sich unsere härtesten Gegner heraus. Neben den anderen Renault Zoes, machten uns vor allem die Hyundai Kona/Ioniq sowie der starke Opel Ampera zu schaffen.
Das Duell dieser drei Marken erreichte in der Schlußphase des Rennens ihren Höhepunkt, als noch 6 Teams um die Plätze zwei bis sieben kämpften. Zum Schluss konnte sich der nagelneue Hyundai Kona mit der 65kwh Batterie vor unsere Zoe mit 41 kwh Batterie setzen.
Der viertplazierte Opel Ampera vom Team Strycek (Die Elektrisierten) startete nach dem letzten Ladestopp nochmals eine furiose Aufholjagd auf uns. Zum Glück war unser Vorsprung groß genug und so fuhren wir mit 4 Runden Vorsprung vor dem Opel über die Ziellinie. Dem zweitplazierten Zoe auf Platz 6 vom Team Ludemann & Zankel konnten wir sogar 20 Runden aufbrummen. Gesamtgewinner wurde ein starker Tesla Roadster.
Unsere Teilnahme am ersten 24h EcoGP war ein voller Erfolg. Mit einem Klassensieg und 3. Gesamtrang haben wir unser Ziel deutlich übertroffen. Garant für diesen Erfolg war zum einen eine passende Strategie um Vorfeld, wie auch die Umsetzung vor Ort. Das Auto war top vorbereitet. Alle Fahrer spulten zuverlässig ihre Runden ab und unser Ladeexperte Stéphane Stoll sorgte mit seinem Maxicharger Ladegerät für eine schnelle und zuverlässige Ladung. Unser gesamtes Team ergänzte sich von den individuellen Fähigkeiten optimal.
Besonders stolz sind wir darauf, dass wir mit dem wahrscheinlich kleinsten Budget so viele Teams hinter uns lassen konnten. Wir haben im Rennen bewiesen, das E-Mobilität schon heute absolut zuverlässig und alltagstauglich ist. Und nicht teuer sein muss. Während der 470 Runden in 24 Stunden verbrauchten wir genau 174 kwh Energie. Das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von 15 kwh/100km oder etwa 1,5 Liter Diesel.
Einen besonderen Dank möchten wir dem ganzen Orga-Team um Raphael de Mestre aussprechen. Innerhalb einer so kurzen Zeit ein derartiges Event aus dem Boden zu stampfen und auch durchzuziehen bedarf einer gehörigen Portion Leidenschaft.
Ein Dank geht auch an alle Teams. Der Fight war spannend und stehts fair. Und die Hilfsbereitschaft, der Zusammenhalt und die Leidenschaft für das Thema E-Mobilität waren einzigartig.
Ausblick:
Vom Erfolg überrascht und dem Format überzeugt, werden wir nächstes Jahr bestimmt wieder antreten. Vielleicht können wir unseren Titel verteidigen. Möglicherweise sogar einen neuen Reichweitenrekord aufstellen ☺
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